Ideen aus dem Garten im Vorfrühling

Mein Gärtnerherz fäng an zu jauchzen, wenn endlich wieder etwas wächst! Den ganzen Winter über habe ich mich an den unterschiedlichsten Samständen meiner Stauden erfreut- jetzt finde ich sie nur noch lästig. Den Februar haben wir genutzt, um unseren Obstbäumchen einen Schnitt zu verpassen. Sie entwickeln sich prächtig. Auch die Ribisel-Sträucher habe ich dieses Jahr zum ersten Mal geschnitten und bin gespannt, ob ich das gewünschte Ergebnis von mehr Ertrag erzielen konnte. Da werde ich wohl viel Marmelade kochen müssen etc. Momentan sind wir noch damit beschäftigt, die letztjährige Ernte aus dem Tiefkühler zu essen. Ich kann es kaum erwarten, den Tag wieder mit einem Sieb im Garten zu starten und mein Müsli zu ernten. Bis dahin freue ich mich an meinen Schneerosen, die dieses Jahr besonders üppig im Vorgarten blühen.

Jemand, der vom gärtnern wirklich etwas versteht, hat mir mal gesagt, dass der Vorgarten der interessanteste Platz im Winter und im frühen Frühjahr sein sollte. Der Ort also für Schneerosen, Krokusse, Schneeglöckchen, Primeln uvm. denn schließlich würde man an einem Vorgarten immer vorbei gehen. (Und die Nachbarn auch). Den Rest des Gartens kann man um diese Zeit links liegen lassen, aber am Vorgarten führt kein Weg vorbei. Dafür muss die Blütenpracht im Sommer, wenn ohnehin alle in Ihren Gärten sitzen vielleicht weniger füllig ausfallen.

Nach etwas Recherche habe ich mich dann auch an den Rückschnitt unserer Weinstöcke getraut - hier muss man, wie bei den Beeren auch, das Alter der Triebe genauer bestimmen, als bei den Bäumchen. Dieser Schnitt ließ mich jedenfalls mit einem großen Haufen langer Weinranken zurück. Nachdem das Hochwasser einige meiner Kranz-Rohlinge gefressen hat, habe ich spontan beschlossen, Ersatz aus den Weinranken zu machen. Die kleinen lustigen Spiralen, mit denen sich die Rebe festhält sind ein echter Hingucker dabei. Jeder, der schon mal einen Kranz-Rohling gemacht hat weiß, dass das am Anfang immer furchtbar aussieht. Überhaupt nicht rund, viel zu dürftig und irgendwie erbärmlich. Mit zunehmendem Wickeln geschieht aber immer wieder das Wunder der “Dicke”. Der Kranz wird tatsächlich Kreisrund von ganz alleine und legt an Fülle zu.

Nach dem Rückschnitt der Weinrebe schauten mich die jungen Triebe des Salbei mit großen Augen und sehr Sonnenhungrig an, sodass ich also auch dort die alten Triebe gekappt habe, um der Staude mehr Luft zu verpassen. Mein wunderschöner immergrüner Salbei hat dabei soviel Material gelassen, dass ich es spontan in den Kranz gesteckt habe. So ist ganz ohne Kleber und ganz ohne Plastik oder sonst ein menschliches Produkt nur aus Natur, Kreativität und ein bisschen Zeit ein neuer Türkranz entstanden der den- längst ausgedienten- Weihnachtskranz ablösen durfte.

Inzwischen ist es so warm geworden, dass ich mit dem Rückschnitt der vertrockneten Stauden, dem Jäten und Mulchen begonnen habe. Bei meiner Fläche muss ich das, sonst bin ich bis Juni damit beschäftigt. Welch ein Glück einen Nachbar mit Tierhaltung (Ziegen und Hühner) und entsprechendem Misthaufen zu haben. Der gut abgelagerte Mist (mit Stroh) und das Häckselgut meiner diversen Rückschnitte sind ein super Mulch für alle Tulpen und Narcissen, die eifrig ihre Blätter aus der Erde schieben. und natürlich auch für Astern und Margeriten, die eben anfangen ihre Blattrosetten neu zu begrünen. Ja, wenn man den Winter überstanden hat und die Sonne wieder da ist, ist plötzlich sehr viel zu tun draußen. Gut so. Zur Entspannung gehe ich laufen und halte meine Füße zum Kneippen in den Eiskalten Fluss. Herrlich.

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Ein Kinderrock aus Stoffresten