Eine Ode an die Schwarzwurzel

Da ich ja ein großer Verfechter regionaler Bio- Gemüsekost bin sei hier eine meiner Lieblingspflanzen erwähnt. Die Schwarzwurzel.

Die Schwarzwurzel gehört zu jenen Pflanzen, die mein Gärtnerherz höher schlagen lassen. Wahrscheinlich sollte sie das nicht und ich habe alles falsch gemacht, aber hier ist unsere gemeinsame Geschichte:

Da ich Schwarzwurzeln liebe und immer nach schmackhaftem Wintergemüse suche, war für mich klar, dass ich sie anbauen muss. Zudem heißen sie bei uns auch “Arme-Leute-Spargel” was mich nochmal mehr für sie eingenommen hat. Ich säe sie also brav in meinem Garten aus. Und siehe da- sich wachsen- und das ist beileibe nicht bei allem Gemüse so, wenn man es einmal sät. Sie wachsen also brav vor sich hin, ohne Aufwand zu machen. Still und kontinuierlich das ganze Jahr. Die Tomatenernte geht vorbei, die Cosmeen verblühen, der erste Frost kommt. Die Schwarzwurzel bleibt unverwüstlich- und nahzu Unkrautfrei und ohne Schnecken- in meinem Garten stehen, bis ich endlich Zeit haben will, sie zu ernten.

Dann wird es etwas mühsam. Denn natürlich sind nicht nur schöne gerade Wurzeln gewachsen, wie sie auf dem Markt verkauft werden, sondern auch krumme und verzweigte. Aber gut, so ist das eben. Beim Verarbeiten zeigt die Schwarzwurzel ihre dreckige Seite. Sie klebt natürlich voller Erde und beim Schälen wird das Geschälte sofort braun- vor Erde und als Reaktion mit dem Sauerstoff. Also schnell ins kalte Wasser mit der Wurzel, damit auch ihr klebender Saft keinen weiteren “Schaden” anrichtet. Aber dann!! Mit Knoblauch und Zwiebel gekocht und dann püriert und mit Butter, Sahne oder Kokosmilch abgeschmeckt ist sie so ziemlich das feinste Püree, das man sich vorstellen kann und passt zu nahezu allem. Besonders gut- finde ich- zu Chinakohl Rouladen mit Pilzen und Haselnüssen- das Rezept sei hier angehängt. Es ist etwas aufwändiger, aber ein wirkliches Fest für den Gaumen und das, obwohl es nur aus Wintergemüse besteht!

Und dann hat die Schwarzwurzel noch den Vorteil, dass sie- bei mir zumindest- wiederkommt. Im nächsten Jahr treiben die Wurzeln wieder aus, denn ich schaffe es nie 100% alle zu ernten. Wunderbar! Diesmal versucht die Pflanze, die eigentlich zweijährig ist, zu blühen. Das soll man angeblich verhindern, weil dann die Wurzeln weniger gut wachsen. Aber da ich kein Gemüsebauer bin, sondern nur zum Vergnügen anbaue, lasse ich ihr ein paar Blüten stehen. Sie sehen hübsch aus, sorgen für Samen für die nächsten Jahre und sind ein wahrer Magnet für Blattläuse, die dann meine Tomaten und Co in Ruhe lassen.

Hab ich noch etwas vergessen, warum ich Schwarzwurzeln liebe?

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