Knoblauch Confit
Der Sommer ist da- und passend zur Reife von soooo viel Gemüse ist auch der Knoblauch erntebereit. Ich bewundere immer die weißen Knollen auf den Märkten und beim Bauern, meiner ist, wenn er frisch aus dem Boden kommt, einfach dreckig. Und Putzen ist mühsam.
Trotzdem freue ich mich jedes Jahr wieder über die unkomplizierte Knolle, die ich im Oktober als Zehe in der Erde versenke, 9 Monate vergesse und im Juli als Zwiebel wieder ernte. Sie stehen recht unscheinbar wie dünne Lauch-Stängel im Beet und lassen sich auch durch diverses Beikraut nicht beirren. Bei der Ernte wartet man am Besten eine trockene Phase ab, denn dann sind die “Hälse” der Stängel deutlich stabiler und die Knollen lassen sich durch unbeschädigte Zehen besser lagern. Meine Knoblauchernte hält sich fast bis zum nächsten Sommer (wenn ich genug angebaut habe) und die “Lücke” lässt sich durch Bärlauch und Schnittknoblauch gut überbrücken. Eine weitere wunderbare Variante um Knoblauch haltbar zu machen ist, Confit zuzubereiten. Diese Form des haltbar-machens stammt- wie das Wort verrät- aus Frankreich und wird vor allem auch gerne für Fleisch verwendet. Im Prinzip wird das Fleisch im eigenen Fett gekocht und luftdicht abgeschlossen um sich dann Monate zu halten. Knoblauch hat kein eigenes Fett also verwenden wir Öl- besonders gut ist Olivenöl, zum Beispiel dieses hier, das liebe Freunde direkt vom Bio-Bauern aus Sizilien importieren. Das fertige Confit lässt sich wunderbar beim Kochen verwenden. Alle Gemüsepfannen, Aufstriche, Risotti und Grillfleisch lieben die süß-würzigen Zehen und jede Gurkenkaltschale wird durch das Öl einfach noch viel besser. Außerdem ist das Confit ein wunderschönes Gastgeschenk, das auch für Veganer hervorragend geeignet ist. Und wem gar nichts anderes einfällt, der tunkt sein Ciabatta ins Öl und isst eine reife Fleischtomate dazu.
Der einzige Nachteil an dem Confit ist, dass man zuerst die ganze Menge Knoblauch schälen muss und dass ist langweilig. Also einen guten Podcast oder ein Hörbuch auflegen und sich geduldig in die Küche stellen. (Und die Kinder derweil Steckperlen machen lassen, oder Ausmalen, das hilft.) Hat man diesen Schritt erstmal geschafft sind es noch 10 Minuten und dann erledigt der Ofen den Rest, das ist wunderbar. Die klebrig-stinkigen Finger bekommt man übrigens mit etwas Natron wieder geruchs-frei. Das Confit bewahre ich, wenn es einmal angebrochen ist, im Kühlschrank auf, hier hält es sich ewig (Jahre!), wenn es nicht vorher aufgegessen wird und solange der Knoblauch noch in Öl schwimmt.